Klingsöhr Immobilien - Büro der Zukunft

Büro der Zukunft


Newsletter Mai 2021

Editorial

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, 

noch immer hat uns die Corona-Pandemie im Griff – und noch immer ist nicht absehbar, welche mittel- und langfristigen Auswirkungen sie auf die Wirtschaft und die Immobilienmärkte haben wird. Vieles hat sich bereits geändert, und eine Gewissheit steht: In einigen Bereichen haben wir in den vergangenen zwölf Monaten einen Katalysator für Neuerungen erlebt, wie es ihn lange nicht mehr gab. 

Die Veränderung der Arbeitswelt und die zunehmende Digitalisierung von Prozessen wird sich in einigen Punkten nicht mehr umkehren. Gerade im Bürobereich treffen Unternehmen auf Grundlage neuer Strategien bereits verbindliche Entscheidungen für die kommenden 10 bis 15 Jahre. Die Pandemie, so scheint es, zeigt auch, wie wichtig beherztes Handeln im richtigen Moment ist. So wächst etwa das Kundeninteresse an energieeffizienten Gebäuden deutlich, und auch bei Gesundheits- und Komfortaspekten wie einer effektiven Belüftung ist die Sensibilität im Real Estate Management geschärft.  

Dennoch bleibt die Frage: Lassen sich im aktuellen Schwebezustand überhaupt schon klare Kriterien für das „Büro der Zukunft“ erkennen? Wir haben uns für diese Newsletter-Ausgabe zumindest darum bemüht, aktuelle und zu erwartende Entwicklungen auszuleuchten und nach passenden Strategien für die Immobilienbranche zu fragen: Wo setzen Nutzer den Schwerpunkt? Bei der Kommunikation, der Anbindung des Standorts oder der Flexibilität des individuellen Arbeitsplatzes? Welche Anforderungen stellen sich langfristig angesichts der Veränderungen in der Arbeitswelt – und welche Rolle spielt die Immobilie für die Gewinnung der Leistungsträger von morgen? 

Ich freue mich, dass wir einen absoluten Top-Experten für ein Gespräch gewinnen konnten: Pawel Krolikowski, Managing Director und Head of Workplace Consulting bei CBRE Germany, gewährt uns und Ihnen Einblicke in strategische Erwägungen seiner Kunden – und hebt vor allem die individuelle ‚User Experience‘ hervor, die sich zum Kernargument für oder wider eine konkrete Immobilienlösung entwickelt.  

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen sowie hoffentlich die ein oder andere wertvolle Erkenntnis. Halten Sie durch, bleiben Sie gesund und verlieren Sie vor allem eines nicht: die Zuversicht und die Vorfreude auf die Zukunft – denn es gibt auch in den kommenden Jahren jede Menge spannender Aufgaben im Büroimmobilienbereich.  

Ihr Stefan Klingsöhr  

1_In Berlin

1_In Berlin

Auf zu Neue(n) Ufer(n)

Neukölln ist einer der Zukunftsorte Berlins. Seit Jahren wird der Bezirk immer stärker aufgewertet, zieht es Young Professionals und Hochqualifizierte aus dem In- und Ausland an den südlichen S-Bahn-Ring. Stefan Klingsöhr diskutierte in einer hochkarätigen Runde über die Grundlagen für diese Entwicklung – und die nähere Zukunft. 

„Lage, Lage, Lage“ – das alte Immobilienmantra gilt eigentlich noch immer. Doch gerade in den aktuellen Zeiten muss man dieses Thema differenzierter angehen. Wo liegen ungenutzte Potenziale? Welche Entwicklungen im Stadtraum sind bereits absehbar? Welche Orte sind für Mitarbeiter und Unternehmen am attraktivsten? Welche Möglichkeiten ergeben sich für attraktive Wertentwicklungen? 

Was einen guten Standort im 21. Jahrhundert ausmacht, diskutierte Stefan Klingsöhr bereits mit Martin Hikel (Bezirksbürgermeister Berlin-Neukölln), Markus Buder (Leiter Gewerbliche Immobilienfinanzierung der Berliner Sparkasse) und Gabriel Khodzitski (Geschäftsführer der PREA Group) im Hotel Estrel.  

In einem Punkt waren sich alle einig: Gerade Berlin bleibt dynamisch und hat Potenziale für neue Top-Adressen und Synergien, an die heute noch keiner denkt. 

Schauen Sie sich die Diskussion hier an
 

2_In Arbeit

2_In Arbeit

Was Nutzer und Investoren vom Büro der Zukunft erwarten

Wie Menschen leben und arbeiten, hat sich wahrscheinlich noch nie so schnell gewandelt wie heute. Da darf auch das Büro nicht nachstehen, sondern muss den Wünschen der Nutzer gerecht werden. Die wichtigsten Aspekte, die sich mit einem nachhaltigen urbanen Lifestyle und den Werten der Arbeitnehmer von morgen verbinden:

  
Neue Kollaborations- und Arbeitsformen 

Die Digitalisierung hat bereits in allen Lebensbereichen ihre Spuren hinterlassen und Abläufe flexibilisiert – doch dieser Prozess ist noch lange nicht am Ende. Arbeit wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stetig weiter wandeln und neue Formen annehmen. Je mehr kreative Aufgaben zu erledigen sind, desto mehr Bedeutung kommt dem Arbeitsort als Raum des Austauschs und der Inspiration zu. Anstatt den einzelnen Arbeitsplatz und ergonomische Aspekte zu fokussieren, heißt Effizienz in Zukunft auch: Hochwertige Begegnungs- und Sozialflächen, attraktive freizeitnahe Angebote, um ein möglichst fruchtbares Klima für die nächste disruptive Idee zu schaffen. 

Technische Ausstattung gewinnt an Bedeutung 

Das Büro wird deshalb noch an Bedeutung gewinnen, weil es mit seinen architektonischen Qualitäten und seinen Gebäudefunktionen erst die Voraussetzungen für die dynamische Teamarbeit von morgen legt. Gleichzeitig ist die Einbindung von Teammitgliedern heute rund um den Erdball möglich, gibt es grenzübergreifende Kooperationen und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit in mobilen Teams. Doch das alles ist nichts ohne ein leistungsstarkes Rückgrat: den Unternehmensstandort, in dem alle Prozesse zusammenlaufen und alle Mitarbeiter einen festen Identifikationspunkt finden. Sicherstellen kann das nur ein modernes Gebäude, das eine hochwertige Ausstattung, eine hohe Aufenthaltsqualität und vorbildliche Effizienz kombiniert. 

3_Im Interview

3_Im Interview

„Die Bedeutung der User Experience wird steigen“

Welche neuen Funktionen übernimmt das Büro im 21. Jahrhundert? Was macht Themen wie Identität und Energieeffizienz für Investoren so wichtig wie für Nutzer? Ein Gespräch mit Pawel Krolikowski, Managing Director und Head of Workplace Consulting bei CBRE.

 

Braucht man heutzutage noch ein Büro? Oder bringt Corona das Ende der klassischen Idee vom Office als zentralem Arbeits- und Kommunikationsort? 

Wir beobachten im Vergleich zu den Jahren vor 2020 nennenswerte Veränderungen bei der Nachfrage und den Anforderungen. Aber niemand stellt den Sinn des Office als solches infrage. Die Unternehmen, die wir beraten, hinterfragen ihren Flächenbedarf, und einige Funktionen des Büros kommen auf den Prüfstand. Früher haben wir ein Unternehmen beispielsweise anhand der Abteilungen und deren spezifischen Anforderungen analysiert. Seit 2020 denken wir verstärkt in Personas, also in individuellen Nutzerprofilen. Jemand, der in einer kleinen Wohnung in der Stadt wohnt, hat eine andere Motivation ins Büro zu kommen, als ein Mitarbeiter mit einem Haus auf dem Land, in dem genug Platz ist für einen vollausgestatteten Arbeitsplatz. Die Pandemie wirkt hier als Auslöser für eine neue Ausdifferenzierung. 

Welche weiteren Folgen hat dieser Wandel? Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Zukunftsfragen bei Büroimmobilien? 

Die Bedeutung der individuellen Nutzererfahrung wird sicherlich weiterwachsen. Wir sehen das daran, dass die Flächenverteilung sich ändert. Bereiche für Kollaboration und Kommunikation gewinnen deutlich an Bedeutung, während der Anteil der Individualarbeitsplätze relativ zurückgeht. Es wird also in Zukunft stärker darauf ankommen, wie gut ein Büro an wechselnde Anforderungen angepasst ist. Außerdem ist zu erwarten, dass das Homeoffice zum festen Bestandteil der Arbeits- und Unternehmenskultur wird. Einer unserer Kunden hat bereits erklärt, Mitarbeiter künftig standortunabhängig einzustellen. Daraus ergeben sich neue Anforderungen an die technische Ausstattung. 

Das heißt das Homeoffice während der Pandemie hat auch die Nachfrage nach konkreten Gebäudefeatures verändert? 

4_Im Detail

4_Im Detail

Wie Klima und Wertentwicklung zusammenwirken

35 Prozent. So hoch ist der Anteil des Immobiliensektors am deutschen Primärenergiebedarf. Angesichts der enormen Herausforderungen, vor die der Klimawandel die gesamte Gesellschaft stellt, muss und wird sich auch im Bereich der Gewerbeimmobilien einiges bewegen. Doch die Suche nach technischen und wirtschaftlichen Lösungen für klimaverträgliche Immobilien hat gerade erst begonnen. Welche Schwerpunkte wird die Industrie setzen? Was fragen zukünftige Nutzer nach? Klar ist nur: Es wird einer Kombination verschiedener Maßnahmen bedürfen, um die notwenige Transformation zu erreichen. Folgende Aspekte dürften die zukünftige Entwicklung maßgeblich mitprägen: 

 

These 1: Zertifizierungen werden zum Standard 

Die Vorgaben zur Dokumentation und Information, die sich aus der EU-Offenlegungsverordnung ergeben, sind nur systematisch zu bewältigen. Weder auf Projekt- noch auf Unternehmensebene dürfte es wirtschaftlich darstellbar sein, separate Strukturen zur Überwachung aller relevanten Prozesse und Lieferketten aufzubauen. Der einzig gangbare Weg wird deshalb im allergrößten Fall eine Zertifizierung werden. Nur ein vertrauensstiftender – und sich sukzessive weiter verbessernder – Referenzrahmen gibt Nutzern, Immobilienunternehmen und Investoren die notwendige Sicherheit. Es ist deshalb damit zu rechnen, dass die Zertifizierung von Gewerbeimmobilien bereits in wenigen Jahren nicht mehr ein Add-On-, sondern ein Standardfeature jeder professionellen Projektentwicklung sein wird. 

These 2: Erreichbarkeit schlägt Prestige 

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